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Konfuziusinstitute Nachrichten
Der Dietfurter Chinesenfasching
30.06.2012, München


Die Bewohner der Stadt im Norden Bayerns nennen sich seit langem die Chinesen Deutschlands. Der Dietfurter Chinesenfasching, der jedes Jahr zweimal stattfindet, gehört zum festen Programm der Stadtkulturveranstaltungen. Vierzig Jahre nach Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und China und infolge des gestiegenen internationalen Ansehens sowie des wachsenden Einflusses Chinas zieht der Chinesenfasching auch zunehmend Touristen an. Auch mehr und mehr in Deutschland lebende Chinesen wollen diese schöne und freundliche Stadt besichtigen.

Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und China veranstalteten der Stadtrat von Dietfurt als Hauptorganisator und das Konfuzius-Institut München als Co-Organisator vom 30. Juni bis 1. Juli 2012 den diesjährigen Chinesenfasching, ein Teil des „Bayerisch-Chinesischen Sommers”.

Herr Konsul Dai Jiqiang vom chinesischen Generalkonsulat München war an der Veranstaltung beteiligt und hielt eine Rede. Auf der Eröffnungsfeier lobte der Dietfurter Bürgermeister Franz Stephan die Freundschaft zwischen Deutschland und China. Auch sei das Chinafest bereits eine Attraktion der Stadt geworden. Schon bei der Eröffnung zeigt sich die Freundlichkeit dieser Stadt gegenüber China und den Chinesen. In der deutschen Festtradition ist das Anzapfen des ersten Bierfasses für gewöhnlich Männersache. Ausschließlich in Dietfurt macht das eine Frau – eine Chinesin!

Der „kaiserliche“ Faschingsumzug ist ein wichtiger Punkt auf dem Festprogramm. In einem Wahlkampf wird der doch recht deutsch aussehende „chinesische Kaiser” bestimmt. In eine Drachenrobe gekleidet, thront er unter einem Baldachin auf seiner Sänfte, die vom Hofstaat begleitet wird. Am meisten bezaubert die Zuschauer wahrscheinlich die von der Stadt und dem Umland gewählte wunderschöne "Kaiserin". Die Junihitze tut der Begeisterung der Zuschauer keinen Abbruch; ehrfurchtsvoll warten sie am Straßenrand darauf, einen Blick auf die Pracht des Kaisers zu erhaschen.

Neben dem traditionellen lokalen Programm gab es dieses Jahr eine Fotoausstel-lung der Stadtmauer aus Nanjing zu sehen. Der Leiter des Verwaltungsbüros für Kulturdenkmäler Nanjing Herr Yang Xinhua und seine Kollegen eröffneten die Ausstellung im Namen des Stadtrates Nanjing, des Verwaltungsbüros für Kultur und Medien Nanjing sowie des Museums für Stadtmauer der Ming-Dynastie Nanjing. Dies war bereits die dritte Ausstellung über chinesische Stadtmauern in Deutschland. Gezeigt wurden Materialien zur Geschichte, Ausdehnung und der heutigen Situation der Stadtmauer.

Zudem führten Kinder und Jugendliche vom Jugendzentrum Nanjing und der Hanjianglu-Grundschule Nanjing zahlreichen Kunstdarstellungen auf, darunter Zithermusik, Kampfkunst, Taiji, Yue-Oper und Xinjiang-Tanz, die sich großer Be-liebtheit in Deutschland erfreuten.

Der Dietfurter Chinesenfasching vermittelte ein lebhaftes Bild von China und er-möglichte in entspannter Atmosphäre den Austausch zwischen beiden Ländern.



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